Physiognomik und Physikotheologie. Äquivalente des 18. Jahrhunderts

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ISBN/EAN: 9783346403445
Akademische Arbeit aus dem Jahr 2019 im Fachbereich Theologie - Historische Theologie, Kirchengeschichte, Note: 1,3, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (Institut für Kirchengeschichte), Veranstaltung: Proseminar: Die Aufklärung: Aufbruch zur Vernunft oder Ende aller Gewissheit, Sprache: Deutsch, Abstract: Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, den Beitrag der Physiognomik zur Vereinigung von Wissenschaft und Glaube anhand einer Parallelisierung mit der Physikotheologie zu veranschaulichen. Die Physiognomik Lavaters ist daher ein Äquivalent zur Physikotheologie, da beide auf identische Weise vor allem eine Synthese anstreben. Die Aufklärung wird in vielen Kontexten nicht nur mit der Entdeckung des Individuums, sondern auch mit dem Prozess der Säkularisierung gleichgesetzt. Dieser Vorgang des Bedeutungsverlusts der Kirche und des Glaubens setzte zwar, analog zur Aufklärung selbst, in jenem Zeitalter ein, doch war sie deshalb noch lange kein säkularisiertes Zeitalter. Mit den aufkommenden Naturwissenschaften bildete sich eine Art Vakuum, das es zu füllen galt. Die Naturwissenschaften befanden sich zu jener Zeit in einer Erprobungs- und Experimentierphase und obwohl es ihnen nicht möglich war, die Erklärungsposition der Kirche vollständig zu ersetzen, stellten sie die kirchliche Lehre mittels eigener Theorien in Frage. Dies führte zu einer Verunsicherung innerhalb der Gesellschaft und man begann, die verlorene Gewissheit wiederherzustellen. Vor diesem Hintergrund entwickelten sich Kompromissbewegungen wie Physikotheologie und Physiognomik, deren Ziel es war, einen Mittelweg zwischen Verwissenschaftlichung und religiösen Extremismus zu präsentieren.

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