Kästner & Kästner: Tatort Hafen - Tod an den Landungsbrücken

Hamburgfans aufgepasst! Der erste Band einer neuen norddeutschen Krimireihe aus dem Hamburger Hafen.
An den Landungsbrücken in St. Pauli wird der Barkassen-Kapitän Dominic Lutteroth erschlagen auf seinem Ausflugsschiff gefunden. Der Fall, der sofort für große mediale Aufmerksamkeit sorgt, landet auf dem Schreibtisch der erfahrenen Kriminalhauptkommissarin Jonna Jacobi – die kurz vor ihrer Pensionierung eigentlich kürzertreten wollte. Stattdessen muss nun eine junge Mutter über den Tod ihres Ehemannes informiert werden, bevor sie aus den Nachrichten davon erfährt.
Zusammen mit dem Wasserschutzpolizisten Tom Bendixen beginnt Jonna zu ermitteln und ist schnell fasziniert vom Mikrokosmos Hamburger Hafen mit seinen ureigenen Regeln und althergebrachten Traditionen. Doch als Jonna und Tom eben glauben, einer Art Barkassen-Krieg auf die Spur gekommen zu sein, der den Kapitän das Leben kostete, verschwindet Lutteroths Ehefrau …
Angélique Kästner, die Spezialistin für Krisenintervention und Andreas Kästner, der als Hauptkommissar über 30 Jahre bei der Hamburger Wasserschutzpolizei tätig war, geben in ihrem Debütroman Einblicke in die oft geheimnisvolle und nur schwer zugängliche Welt des Hamburger Hafens.
Fazit: Ein atmosphärischer Krimi ohne viel Blutvergießen. Gut entworfene Charaktere und sehr interessanter Lokalkolorit aus dem Hamburger Hafen.
Ich bin sicher, wer Hamburg liebt, wird Kästner & Kästner lieben.

Jon Fosse: Morgen und Abend

Der Norweger Jon Fosse hat 2023 den Literatur Nobelpreis verliehen bekommen, was meine Neugier für seinen Titel geweckt hat.
Das kleine 120seitige Taschenbuch kann man gut in einem Rutsch lesen, wenn man sich mit der recht einfachen, gewöhnungsbedürftigen Sprache arrangiert hat.
Die Geschichte eines alten Fischers, dessen Leben von harter Arbeit geprägt war, schlägt den Leser in seinen Bann.
Der Text hat mich sehr berührt und mich bis zur letzten Seite gefesselt.
Zurückgeblieben ist bei mir eine warme, sehr angenehme Traurigkeit und eine tröstliche Vorstellung zum Thema Tod.

Eine andere Welt

Heute möchte ich ein Sachbuch mit einem wunderschönen Cover empfehlen: "Eine andere Welt - Bücher, die in die Zukunft weisen".

Und darum geht es:

Was haben Laozi, Hildegard von Bingen, Montaigne, Marx, Freya von Moltke und Bruno Latour miteinander gemeinsam?
Sie alle haben Bücher geschrieben, die man auf den Weg in die Zukunft mit im Gepäck haben sollte.
In diesem Band beantworten über hundert bekannte Autorinnen und Autoren die Frage, welches Buch in besonderer Weise in die Zukunft weist, indem sie es prägnant und kurzweilig präsentieren.
So entsteht eine faszinierende virtuelle "Bibliothek der Zukunft" mit bekannten Klassikern und neu zu entdeckenden Werken, die zum stöbern, Lesen, Nachdenken und zum mutigen Handeln für eine bessere Zukunft einlädt.

Hört sich das nicht überaus interessant an?

Bernhard Schlink: Das späte Leben

Endlich! Der neue Roman von Bernhard Schlink! Und das kurz vor Weihnachten...genau der richtige Lesestoff für die Feiertage.

Als ich anfing zu lesen, entpuppte sich die Geschichte um den 76 jährigen Martin direkt als sehr traurig.
Er erfährt, dass er nur noch kurz zu leben hat und überlegt, wie er die verbleibende Zeit am besten nutzen soll.

Er hat einen sechsjährigen Sohn, eine deutlich jüngere Frau und als Professor im Ruhestand noch zahlreiche Projekte, die er zu Ende bringen möchte.
Mich hat ständig die Frage begleitet, wie man in so einer Situation als Familie funktioniert und ob man selbst der Aufgabe so gewachsen wäre, wie der Protagonist in Schlinks Geschichte.

Als bekennender Schlink-Fan bin ich gewohnt, eine schlichte, schnörkellose Sprache vorzufinden, die es trotzdem schafft, die leisesten Gefühlsregungen spürbar zu machen.

Fazit: Menschen haben etwas zu sagen, am Ende ihrer Tage!

Katrin Burseg: Adas Fest

Es sind Ferien! Ich sitze in Zeeland am Strand, die Sonne scheint, die Wellen plätschern, die Möwen ziehen ihre Kreise.

Ich bin vertieft in „Adas Fest“, jede Seite fesselt mich. Und ich fühle mich, als wäre ich auf der Terrasse von Adas Strandhaus an der französischen Atlantikküste. Hier möchte Ada zum letzten Mal ein großes Fest feiern, bevor das Meer, durch den steigenden Meeresspiegel, ihr geliebtes Strandhaus verschlucken wird.

Hier hat sie mit ihrem Mann, dem gefeierten Maler Leo, ihren drei Töchtern und den dort lebenden Freunden Vincent und Mathilde ihre Sommerurlaube verbracht.

Um nicht zu viel zu verraten: Dieser Roman ist eine großartige Familiengeschichte, die Liebe, Sehnsucht, Verletzungen, das Altern, den Klimawandel und ein großes Geheimnis vereint.

Und auch, wenn Sie nicht selbst am Strand sitzen, wird Katrin Burseg Ihnen durch wundervolle Sprache, Bilder und Gefühle die Atlantikküste in Ihr Wohnzimmer bringen.

Klare Leseempfehlung!

Lucy Fricke: Die Diplomatin

‘‘Für mich eine tolle Sommerlektüre mit einem ernsten, beklemmend aktuellem Thema. Ein Werk, das viele Facetten aufweist – von Politthriller bis zu gut getarnter Romanze mit einem wunderbar eingängigen Sprachstil und trockenem Humor in diesen für Diplomatie so schwierigen Zeiten.‘‘

Friederike Andermann, kurz Fred, bekommt nach 20 Jahren im Auswärtigen Amt, endlich den Posten als Botschafterin.
Sie wird nach Uruguay, in die Hauptstadt Montevideo geschickt.
Dort scheint die Zeit still zu stehen und während einst die Botschafter den Lauf der Welt änderten, kümmert sich Fred nur um das Catering für den bevorstehenden Tag der Deutschen Einheit.

Doch dann passiert etwas Unvorhergesehenes, das dem Roman plötzlich Krimicharakter verleiht.
Wenn Fred jetzt einen Fehler macht, kann ihre Karriere ins Wanken geraten!
Dieser Teil des Buches hat mich wirklich überrascht und mich in seinen Bann gezogen.
Dann folgt ein Zeitensprung und die Geschichte um Fred geht zwei Jahre später in Istanbul weiter.
Dorthin ist Fred versetzt worden und nun mittlerweile schon zur Konsulin aufgestiegen.
Auch hier, in der Türkei, nimmt sich Fred eines Falles an, der sie langsam daran zweifeln lässt, ob alle dasselbe Verständnis von Diplomatie und Gerechtigkeit haben.
Als auch noch ein deutscher Journalist von den türkischen Behörden ins Visier genommen wird, ergreift Fred ungewöhnliche Maßnahmen.
Durch Zufall habe ich einen Podcast mit Lucy Fricke gefunden und wahnsinnig viele spannende Hintergrundinformationen zu ihrem Roman bekommen.
Faszinierend und schockierend zugleich, dass alle kleinen Geschichten im Buch tatsächlich schon mal irgendwo auf der Welt passiert sind.

Ein Buch, das man sehr gut lesen kann…..auch wenn man vorher nicht Außenminister war!

Helga Schubert: Der heutige Tag

Helga Schubert hat ein sehr persönliches Buch verfasst. Seit 1976 ist sie mit dem Maler und früheren Professor Johannes Helm verheiratet, den sie seit Jahren aufopferungsvoll palliativ umsorgt und pflegt.
Im Buch heißt er Derden, damit ist gemeint: "der, den ich liebe".
Zwei alte Liebesleute, die sich seit 65 Jahren kennen. Sie lässt ihr gemeinsames Leben Revue passieren, vom ersten Kennenlernen und dem künstlerischen Beginn in der DDR, die sie schon damals ihm zuliebe, der Liebe zuliebe, nicht verließ.
Nun ist das gemeinsame Haus in Mecklenburg zur Pflegestation geworden ist.

Schubert verschweigt nicht die bitteren, traurigen, harten Momente der Pflege. Manchmal möchte sie aber auch ohne Verantwortung und Pflichten sein, doch immer überwiegt die Liebe, auch wenn der Partner sie nicht mehr erkennt.

„Ich gab ihm unter der Decke die Hand und drückte sie. Und er drückte meine Hand. Wie ein Versprechen. In guten und in schlechten Zeiten. Aber es sind gar keine schlechten Zeiten. Ich bin immer bei dir, auch wenn ich tot bin. Ich werde dich immer beschützen. Und so lange wird es nicht dauern, bis du nachkommst, sagte er. In der Ewigkeit gibt es keine Zeit mehr, oder? Dann saßen wir noch eine Weile so. Und nichts fehlte. Und zu allem Überfluss sah ich auch noch einen hellen Stern über unserem Glasdach und zeigte auf ihn. Und wollte nicht woanders sein. Ich war glücklich in diesem Moment mit ihm, und die Zeit dehnte sich, und ich hatte keine Angst vor dem Morgen.“

Schubert hat hier eine wunderbare Hommage auf ihren Mann geschrieben. Ich bin nur so durch dieses kleine Buch mit dem schönen Cover geflogen. Dieses Buch, was zärtlicher nicht sein könnte, hat mich an mehreren Stellen zu Tränen gerührt.
Leseempfehlung für alle, die ruhige und schöne Geschichten lieben und keine Angst vor dem Älterwerden haben.

Petra Hartlieb: Zuhause in unserer Buchhandlung

"... immer, wenn ich allein im Bett liege und nicht einschlafen kann, dann stell ich mir vor, wie Pippi, Tommy und Annika mit dem kleinen Drachen Kokosnuss Karten spielen..."

Was für eine wunderbare Vorstellung von Toni!! Und davon gibt es in dem Vorlesebuch von Petra Hartlieb jede Menge…
Toni lebt in Hamburg. Doch eines Tages erklären die Eltern, dass sie bald mit der ganzen Familie nach Wien ziehen werden. Dort haben sie eine Buchhandlung gekauft und können im Stockwerk direkt darüber wohnen.
Toni erzählt aus kindlicher Perspektive, naiv, liebenswert und mit viel Humor vom Umzug nach Wien, den Anfängen und dem Leben in einer Buchhandlung.
Ganz nebenbei fließen die buchhandelsspezifischen Arbeiten in die Geschichte mit ein. So schafft Petra Hartlieb eine perfekte Mischung zwischen Sachbuch und Vorlesebuch für Kinder ab 5 Jahren.
Man erfährt wie die Bestellungen funktionieren, wie das Abholfach eingeräumt und das Schaufenster dekoriert werden, wie der Kassenabschluss funktioniert, wie es mit der Personalsuche geht, ob einem als Inhaber all die Bücher selbst gehören und ob man mit einer Buchhandlung megareich werden kann.
Viele kleine und große liebevolle Details finden sich in den farbenfrohen Illustrationen. Besonders die doppelseitigen Zeichnungen, die das neue Zuhause zeigen, sind wunderschön gestaltet.
Fazit: Mein Buchhändlerherz strahlt!!! Für Leseratten ist die Vorstellung in einer Buchhandlung zu wohnen ein Traum. Das Schönste jedoch ist der Zauber, der von der Buchhandlung ausgeht und das Lesen magisch macht. All die Abenteuer, die dort zwischen den Buchdeckeln schlummern, und nur darauf warten, entdeckt zu werden.
Klare Leseempfehlung für alle Kinder und Erwachsenen, die Bücher lieben!

Peter Stamm: In einer dunkelblauen Stunde

Seit Tagen wartet die Dokumentarfilmerin Andrea mit ihrem Team auf Richard Wechsler in seinem Heimatort in der Schweiz. Bei ersten Aufnahmen in Paris hatte der bekannte Schriftsteller wenig von sich preisgeben wollen und nun droht der ganze Film zu scheitern. In den kleinen Straßen und Gassen des Ortes sucht Andrea, entgegen der Absprache, nach Spuren von Wechslers Leben. Doch erst als sie wieder seine Bücher liest, entdeckt sie einen Hinweis auf eine Jugendliebe, die noch immer in dem kleinen Ort leben könnte. Eine Jugendliebe, die sein ganzes Leben beeinflusst hat und von der nie jemand wusste.
Als großer Fan von Peter Stamms Romanen habe ich mich direkt auf seinen neuen Titel gestürzt und auch diesmal wieder festgestellt, dass Stamm ein großartiger Stilist ist, der mich mit seinen Beschreibungen und den Charakterisierungen seiner Figuren fesselt.
Dem Autor geht es oft mehr um das Innenleben eines Menschen als um die äußere Handlung, die Sprache ist so klar und ehrlich, voller großartiger Sätze zum Hineintauchen.
Und diesmal zeigt Peter Stamm eine andere Seite von sich: Während er sonst seine genauen Beobachtungen in kurzen, schmucklosen Sätzen schildert, die ohne Humor auskommen, gelingt es ihm in seinem neuen Werk, durch die Protagonistin Andrea, mit Komik und Ironie beim Leser zu punkten.
Ein sehr hintergründiges Lesevergnügen!

Julie Clark: Der Plan

Als Kat, einst motivierte Journalistin, erfährt, dass Meg Willians wieder in der Stadt ist, bereitet sie sich auf eine langersehnte Rache vor. Sie möchte die Trickbetrügerin hochgehen lassen, die vor 10 Jahren nicht nur dafür sorgte, dass die Machenschaften eines angesehenen Schulleiters aufgedeckt wurden, sondern auch dafür, dass Kats Leben zerstört wurde. Schnell wird klar, dass es auch Meg um Rache geht, Rache an demMann, der ihr und ihrer Mutter vor Jahren alle genommen hat.
Undercover schleust sie Kat in Megs Leben und es entsteht eine Verbindung, die keine von beiden so geplant hatte.
Der Anfang des Buches war zunächst verwirrend, da man mitten ins Geschehen geworfen wird, ohne genau zu wissen, wer die beiden Frauen Kat und Meg sind, was sie verbindet und was sie planen. Dies zeigt sich erst nach und nach in wechselnden Perspektiven und Zeitebenen, die allerdings gut verständlich ineinander greifen, ja sogar dafür sorgen, dass es richtig spannend wird.
Das hat mich dann doch sehr überrascht, da es in dem Thriller vollkommen unblutig zugeht. Natürlich kann man nicht alles für bare Münze nehmen, was Meg als Trickbetrügerin gelingt. Trotzdem war ich gefesselt von der Geschichte der beiden Frauen in Vergangenheit und Gegenwart. Beide sind stärker, als man zunächst annimmt und ihre Entwicklung fand ich richtig gut und nachvollziehbar. Ständig stellt man sich dei Frage, wer hier wen ausspioniert und zu Fall bringen möchte. Vergeltung an Männern, die sich etwas haben zu Schulden kommen lassen, spielt eine ganz große Rolle für beide Frauen.
Der Plot ist recht raffiniert aufgebaut und ich war so gefesselt, dass ich das Buch fast an einem Stück gelesen habe. Julie Clarks ungewöhnlicher Thriller hat mich im Urlaub blendend unterhalten.

Helene Flood: Die Psychologin

Die Psychologin Sara und ihr Mann, Architekt Sigurd, sind jung, stehen beide am Anfang der Selbstständigkeit und sind chronisch mit sich und ihrem Leben überfordert. Während Saras Praxis für Jugendliche schleppend anläuft, arbeitet ihr Mann bis spät in die Nacht. Das Haus, das die beiden geerbt haben, ist im Umbau, doch auch dieser kommt nicht voran. Über all diesen Problemen droht das junge Ehepaar zu zerbrechen, als Sigurd sich morgens zu einem Wochenendausflug mit Freunden verabschiedet. Doch er kommt nie an … Während die Polizei die Ermittlungen aufnimmt häufen sich seltsame Vorfälle in Saras Haus und es scheint, als gerate sie zusehends selber in Gefahr.

Die Psychologin ist ein unblutiger Thriller mit einer durchaus interessanten Handlung. Erzählt wird ausschließlich aus der Sicht von Sara. So werden wir Zeugen der Therapiestunden mit ihren Patienten, der schlaflosen Nächte in einem leeren Haus, der Befragungen durch den Polizisten Gundersen und vieler Erinnerungen an die viel zu früh verstorbene Mutter, den unzugänglichen und weltfremden Vater und natürlich der Ehe mit Sigurd. Das ist psychologisch sehr interessant und die Spannung wird nicht durch ausufernde Gewalt oder ein extrem hohes Tempo erschaffen. Im Gegenteil, der ruhige Erzählton lässt das Unbehagen langsam unter die Haut kriechen, mit der Protagonistin fühlt man sich zunehmend unwohl, ohne die geringste Ahnung, woher die Bedrohung kommt. Unerwartete Wendungen und neue Informationen lassen vieles immer wieder in neuem Licht erscheinen, bis man keiner Figur mehr traut – und dann feststellt, dass man doch völlig falsch lag!!

Carsten Henn: Der Geschichtenbäcker

Christina Escher stellt uns heute ein schönes, warmherziges Buch vor:
Der Geschichtenbäcker von Carsten Henn

Nachdem ich „Der Buchspazierer“ vom Kölner Autor Carsten Henn verschlungen habe, war ich voller Erwartungen auf den neuen Roman, der auch wieder von einem kauzigen Einzelgänger handelt, den man einfach lieben muss: Giacomo, der aus Kalabrien kommt, der seinen Bäckerberuf liebt, ihn mit wahrer Leidenschaft betreibt, der mit Dackel "Motte" spricht und der bei Problemen seine 80-jährige "Nonna" in Kalabrien per Telefon um Rat fragt. Es ist stellenweise etwas unrealistisch, wie der Bäcker Geschichten für seine Kunden in die Brote einbackt.

Aber deshalb lesen wir doch solche Geschichten. Außerdem geht es um Sofie Eichner, eine Prima-Ballerina des örtlichen Konzerthauses, die wegen einer Verletzung ihre Karriere beenden und zusehen muss, wie ihr Ehemann Florian, der Choreograf der Tanzcompagnie, nun ihre Nachfolgerin Irina trainiert... das wirft sie so aus der Bahn, dass auch ihre Ehe in eine Krise gerät. Leider fand ich Sofie als Figur sehr unsympathisch….so sehr, dass sie mich wirklich sauer gemacht hat. Aber auch das kann Literatur: Emotionen beim Leser hervorrufen! Zwei weitere Figuren sind die mürrische Bäckereiverkäuferin Elsa und Sofies achtjährige Nichte Anouk, die uns sie Welt durch Kinderaugen betrachten lässt. Henns Geschichte ist zwar zuweilen kitschig, rührselig, sentimental,
manchmal vorhersehbar, aber wenn man sich darauf einlässt, wird man mitgerissen von Giacomos Weisheiten und seiner schönen Sicht auf die Welt und das Leben, dem Glück der kleinen Dinge und dem Mut zur Veränderung.

Fazit: Für mich die ideale Urlaubslektüre, einfühlsam, kurzweilig, warmherzig und wunderbar bildreich geschrieben.